Der Einsteig ins E-Commerce kann ziemlich einschüchternd sein. Es gibt so viele Dinge zu beachten: geschäftliche Überlegungen, Webdesign, Software, Datenschutz, Bezahlmethoden, Sicherheit…
Schwer das alles im Blick zu haben. Noch schwerer,das alles im Blick zu haben und überall gute Arbeit zu leisten.
Da ist es verständlich, wenn Du nicht gleich von Anfang an alles richtig machst. Aber es gibt Fehler die Du noch später ausbügeln kannst, und solche die dir schon früh den Erfolg ruinieren können wenn Du sie nicht schnell ausbügelst. Damit dir das nicht passiert, sprechen wir mal über die häufigsten und gravierendsten Fehler.
Fehler #1: Kein Kundensupport
Kundensupport ist ein wichtiger Bestandteil jeder E-Commerce Webseite. Das wird meist nicht auf den ersten Blick klar. Aber glaub mir, die Kunden merken den Unterschied.
Stell dir mal vor Du besuchst einen Online-Shop, und findest keine FAQ, keinen Chat oder Service-Hotline, kein Kontaktformular… was gibt dir das für einen Eindruck? Als ob der Betreiber nicht möchte, dass die Kunden mit ihm in Kontakt treten. Was nicht besonders seriös wirkt.
Selbst wenn der Kunde also trotzdem bestellt, sobald es ein Problem gibt, fühlt er sich schnell damit alleingelassen. Auch wenn er dich trotzdem irgendwie erreichen kann – ohne einen Ablaufplan, ohne ein Ticketsystem, ohne Personal- und/oder Zeitressourcen die Du dafür bereitgestellt hast, wird es wahrscheinlich nicht die besten Erfahrung für den Kunden sein. Kunden die schlechte Erfahrung gemacht haben, sind besonders motiviert, diese zu teilen.
Fehler #2: Nicht genug Produktbilder und -videos
Im E-Commerce haben Bilder und Videos größeren Einfluss auf die Kaufentscheidung als Texte. Der Kunde will sehen was er da kauft, am besten aus mehreren Perspektiven.
Produktvideos sind eine wichtige aber immer noch wenig genutzte Möglichkeit um Conversions anzukurbeln. Wenn Du nicht gerade irgendetwas verkaufst das absolut jeder versteht, wie Schokoriegel oder Aktenordner, dann kann es sehr helfen wenn der Kunde das Produkt in Aktion sieht. Statistiken zeigen, die Chancen, dass ein Produkt gekauft wird, steigen um 64-85% nachdem der potentielle Käufer ein Produktvideo angeschaut hat.
Noch dazu mögen Google und andere Suchmaschinen Produktvideos, also kommt das Ganze auch deiner SEO zugute. Noch dazu werden Videos gerne auf Social Media geteilt – eine zusätzliche Chance, deine Rechweite zu erhöhen.
Fehler #3: den falschen Hoster wählen
Die Wahl des richtigen Hosters für deinen Online-Shop ist wie die Wahl des Standortes für einen traditionellen Shop: die örtlichen Gegebenheiten müssen den erhofften Kundenandrang erlauben und unterstützen.
Wenn Du losziehst um dir einen guten Hoster zu suchen, stelle dir die folgenden Fragen:
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Wieviel kannst/willst Du für’s Hosting ausgeben?
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Kann ich meine Pakete upgraden oder gar eine individuelle Lösung bekommen?
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Welchen Kundensupport bietet der Hoster an?
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Welche Performance brauchst Du von deinen Servern?
Fehler #4: Analyse-Tools links liegen lassen
Analyse-Tools sind mächtige Werkzeuge mit denen Du deine Performance verbessern kannst und Du kannst es dir nicht erlauben sie zu ignorieren. Sie verraten dir viel über deine Besucher und lassen dich potentielle Leads erkennen. Mit den darauf gewonnenen Erkenntnissen kannst Du deine Brand Awareness steigern und ultimativ deine Verkäufe in die Höhe treiben.
Es gibt freie und kostenpflichtige Tools. Die freien bieten meist nur grundlegende Funktionen, während die kostenpflichtigen mehr Daten sammeln und tiefergehende Analysen erlauben. Zu den wichtigsten Daten die Du daraus gewinnen kannst gehören:
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Die Besucherzahlen deiner Webseite pro Tag, Woche, Monat.
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Welche deiner Seiten bekommen die meisten Klicks? (so erkennst Du, was dein beliebtester Content ist)
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Wo der Traffic herkommt. (so weißt Du, wo Du werben solltest)
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Bounce rates (so erfährst Du, wie und wo Leute sich gegen einen Kauf bei dir entscheiden)
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wichtige Keywords und -phrases (so lernst Du, wie Du dein Keyword-Ranking optimieren kannst)
Deswegen fang lieber gleich damit an. Es ist okay, wenn Du dich da noch nicht von Anfang an voll reinkniest. Du kannst dich langsam ranarbeiten. Aber dazu brauchst Du trotzdem erstmal ein paar gesammelte Daten. Also richte die Tools möglichst gleich von Anfang an ein. Wenn Du dann später die Daten einsehen willst, sind sie auch da.
Fehler #5: zu langsame oder komplizierte Checkout-Prozedur
Der Checkout-Prozess ist noch so eine Sache die gerne übersehen wird. Aber eine Menge Kunden springen noch zu diesem Zeitpunkt ab. Darum solltest Du versuchen, den Prozess so einfach wie möglich zu gestalten. Dazu gehört:
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Anlegen von Kundenaccounts erlauben
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Einen Fortschrittsbalken einrichten, der den Kunden informiert, welche Schritte noch bevorstehen
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ein nahtloser Übergang von gewöhnlichen Produktseiten zum Checkout
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ausgiebiges Testen des Checkout-Prozesses um weitere „Stolpersteine“ zu identifizieren
Fehler #6: falsche Zielgruppe
Du hast wahrscheinlich schon von Targeting gehört, also der Ausrichtung auf bestimmte Gruppen potentieller Kunden. Das ist etwas das die meisten Online-Shops sträflich vernachlässigen, oft basierend auf der Fehleinschätzung, dass man ja einfach alle Kundengruppen ansprechen könne.
Das ist ein schwerer Fehler. Wenn Du nicht an die richtigen Kunden verkaufst, wirst Du niemals so viel verkaufen wie Du könntest.
Um sicherzustellen dass Du auch die richtigen Kunden ansprichst, musst Du zuerst dein Produkt verstehen. Welches Problem löst dein Produkt, welches Bedürfnis befriedigt es? Basierend auf diesen Fragen musst Du eine Käufer-Persona erstellen und diese dann mit deiner Werbung ins Fadenkreuz nehmen.
Fehler #7: kein ordentlicher Marketing-Plan
Noch so eine beliebte Fehlannahme ist, dass kleine Unternehmen ja gar keinen Marketingplan bräuchten. Einen guten Marketingplan zu erstellen kann ein bisschen einschüchternd sein, gerade wenn man das noch nie gemacht hat, aber es nicht zu tun rächt sich. Es gibt einfach so viele Komponenten die man in seine Überlegungen einbeziehen muss – und sie alle haben einen Einfluss auf deine Verkaufszahlen. Dazu gehört zum Beispiel Pay-per-Click Werbung, Email-Marketing, Content Marketing, Social Media und Link Building.
Also überleg dir schon im Voraus, worauf Du wieviel Zeit und Geld investieren willst und stelle einen Plan auf. Sei auch bereit deinen Plan zu überarbeiten, wenn sich einzelne Bestandteile als besonders effektiv oder wirkungslos erweisen sollten.
Fehler #8: keine Kundenreviews erlaubt
Heutzutage verlassen sich viele Verbraucher bei ihrer Kaufentscheidung auf Bewertungen von anderen Kunden. Reviews gelten als „Social Proof“, als unabhängige Meinungen. Eine Studie hat gezeigt, dass 70% der Online-Shopper ihre Kaufentscheidung von den Reviews abhängig machen.
Deswegen sollte dein Shop ebenfalls Reviews erlauben. Es hilft dir Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufzubauen, indem Du die Kunden zu Wort kommen lässt, statt ganz allein den Informationsfluss zu kontrollieren.
Natürlich, die meisten Kunden verfassen keine Reviews, speziell wenn sie einfach „nur“ zufrieden sind. Aber Du kannst sie ja locken. Schicke ihnen einige Tage nach der Bestellung einer Mail mit der Bitte um ein Review. Am besten versprichst Du zur Belohnung einen kleinen Rabattcode. Erstens motiviert das mehr zum Schreiben einer Bewertung und zweitens ist es dann wahrscheinlicher, dass der Kunde wieder bei dir kauft.
Fehler #9: verwirrende Navigation
Das ist mehr ein generelles Webdeisgn-Problem, aber eines das man in viel zu vielen Shops findet. Deine Besucher brauchen eine Möglichkeit, deine Seite einfach und überschaubar zu navigieren – auch von Mobilgeräten. Wenn sie die nicht haben, wenn sie umständlich herumklicken ohne das zu finden was sie suchen, dann werden sie nicht lange auf deiner Seite bleiben.
Achte auch darauf, dass deine Calls-to-Action gut platziert sind, nämlich genau dort wo der Kunde auch handeln soll. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das auch passiert.
Fehler #10: schlechte Suchfunktion
Stelle sicher, dass die Kunden deinen Shop nach sinnvollen Keywords durchsuchen können und die Informationen finden die sie suchen. Eine gute Suchfunktion sorgt dafür, dass dir nicht eine komplette Kundengruppe entgeht: die Leute die nicht stöbern, sondern genau wissen welches Produkt sie wollen. Darum optimiere deine Produktbeschreibungen, Keyword Research Tools können dir dabei helfen.