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27.01.2020

Es kann ziemlich enttäuschend sein wenn Du feststellst, dass deine Social-Media-Kanäle nicht ansatzweise die Wirkung haben die Du dir erhofft hattest. Aber es hat immerhin ein Gutes: Du weißt, dass etwas falsch gelaufen ist. Manche Unternehmen verpulvern Millionen für wirkungslose Werbekampagnen und merken über Monate nicht, dass sie absolut nichts bringen.
Also nimm es als Anlass um mal genau zu schauen was da falsch gelaufen ist. Die Einsichten die Du daraus gewinnst, können dir helfen deine gesamte Social-Media-Strategie zu verbessern.

1. Analysieren

Irgendwo hakt es in deiner Social-Media-Strategie – aber nicht unbedingt dort wo Du denkst. Der erste Schritt ist also, das Problem genau zu identifizieren.
Schau nach auf welchen Social Media Plattformen Du präsent bist, was Du dort teilst, welche Reaktionen es hervorruft und welchen Effekt es auf dein Unternehmen hat. Wenn Du viel Social Media verwendest, kann es Sinn machen dafür einen Profi anzuheuern. Wenn Du es allein machen willst, gibt es auch dafür Hilfe.

2. Ziele

Marketing-Ziele zu setzen ist ein langer und komplexer Prozess – genau deswegen wird es auch so oft unterlassen oder nur halbherzig getan. Aber Ziele sind wichtig. Ziele sind die Basis für jede „Ist es das überhaupt wert?“-Überlegung. Deswegen zahlt es sich auch aus sie genau zu definieren. Außerdem sind sie gut für regelmäßige Erfolgserlebnisse und damit die Arbeitsmoral.

3. Publikum

Analysen und Zielsetzungen sind jener Teil deiner Strategie, die alles bestimmen sollte was Du tust. Der nächste Schritt ist es dein Publikum zu identifizieren und herauszufinden was sie von dir wollen.

Dein Social-Media-Publikum setzt sich zusammen aus denjenigen die schon deine Kunden sind und denen die es noch werden könnten. Sie zu verstehen und ihnen zu geben was sie wollen, ist nicht minder wichtig als deine Kunden offline zu verstehen und zufriedenzustellen.

4. Mittel der Wahl

Die Analyse aus Punkt 1 sollte Dir einen Überblick über all die Social-Media-Networks geben in denen dein Unternehmen/deine Marke präsent ist. Wie viele sind das? Mach nicht den Fehler in allen Netzwerken vertreten sein zu wollen. Stattdessen such dir die 1-3 davon aus die am besten zu deinem Unternehmen und Produkt passen, und konzentriere deine Zeit und kreative Energie auf diese.

Finde heraus wo sich die meisten potentiellen Kunden befinden und interagiere dort mit ihnen. Du wirst an ein paar natürliche Begrenzungen stoßen – zum Beispiel die Menge, Fähigkeiten und Zeit der Mitarbeiter die deine Social-Media-Profile managen – also musst Du Prioritäten setzen.

5. Strategie

Jetzt hast Du alles was Du brauchst – Zeit um deine Social-Media-Strategie zu überarbeiten. Oder aufzusetzen, falls Du noch keine haben solltest. Basierend auf einer einfachen Frage: Wen willst Du wo und wie ansprechen?

Wie auch das Setzen von Zielen ist das Erstellen einer Social-Media-Strategie harte Arbeit – und dennoch essenziell wichtig. Es wird die Basis und Referenz für alles sein was Du in den nächsten 6 Monaten oder so tust – und damit den Social-Media-Teil deines Marketings sehr viel einfacher und übersichtlicher gestalten.
Und noch ein Lichtblick: wenn Du die bisherigen Schritte befolgt hast, hast Du die Hälfte der Arbeit schon hinter dir.

6. Frequenz

Die Postingfrequenz ist im Grunde die Antwort auf die Frage wann und wie häufig Du posten möchtest. Zum Glück haben sich andere schon die Mühe gemacht zu untersuchen wann Menschen am aktivsten auf Social Media sind. Alles was Du noch tun musst ist darauf basierend eine Entscheidung zu treffen.
Eine eindeutige Empfehlung gibt es hier nicht, probiere ruhig ein wenig herum und schaue was am besten für dich und dein Unternehmen funktioniert. Wenn Du einen guten Zeitpunkt gefunden hast, musst Du dir eine Weile keine Sorgen mehr darum machen – aber schau ab und mal nach ob es noch gut läuft. Umstände können sich ändern.

7. Content

Die meisten Unternehmen bieten eine Mischung aus unterschiedlichem Content an – Content den sie selbst kreiert haben, Content von Anderen den sie nur teilen und natürlich Werbung. Es ist wichtig diese Mischung einigermaßen in Balance zu halten. Zu viel eigener Content ist zeitaufwändig, kann langweilig werden und lässt wenig Platz für Werbung. Zu viel fremder Content und die Leute fragen sich was Du eigentlich tust. Zu viel Werbung und die Leute werden sich genervt abmelden.

Die richtige Balance erfordert auch wieder ein bisschen Trial and Error. Aber auch hier haben Andere schon ein paar gute Ideen gehabt. Früher galt die 80/20-Regel als Standard (80% geschaffener Content, 20% Werbung), heute ist die 5/3/2-Regel beliebter – 50% Fremdcontent, 30% eigener Content und 20% unterhaltsamer Content.
Diese Regelung ist aber auch nicht in Stein gemeißelt und kann sich auch von Plattform zu Plattform ändern. Auf Facebook ist unterhaltsamer Content zum Beispiel sehr gefragt, wärend man ihn auf LinkedIn praktisch gar nicht findet. Es gilt also wieder: mischen und testen bis Du das gefunden hast was für dich funktioniert.

8. Trends

Marketing generell und Social Media Marketing im Besonderen werden immer wieder von neuen Trends geprägt. Jede Menge Experten geben ihre Meinung ab dazu was ein Unternehmen tun oder lassen sollte. Es ist leicht sich von dieser Masse an Meinungen und Informationen überwältigen und mitreißen zu lassen, aber vernachlässige bei alldem nicht deine grundlegenden Ziele. Kümmer dich zuerst um die Basics bevor Du den neuesten Trends nachläufst. Vor allem aber pass auf dass deine Handlungen konsistent mit deinen Ressourcen sind, denn man kann es ganz schnell übertreiben und sich zu viel zumuten.

9. Rechtschreibung und Grammatik

Wenn deine Strategie erstmal festgelegt und implementiert ist und Du wieder zurück beim regelmäßigen Posten bist, achte darauf dass deine Postings gewisse Anforderungen erfüllen. Es ist einfach in einen Trott zu verfallen und seine Standards zu senken, also gib acht dass Du nicht unbewusst nachlässt.
Überprüfe deine Posts (oder – besser noch – bitte Jemand anderen es zu tun) auf Dinge wie Rechtschreibung Grammatik, Bilder oder Benutzerfreundlichkeit (Schriftgrößen, Formatierung, etc.).

Fazit:

Wenn deine Social-Media-Bemühungen sich als wirkungslos herausstellen, dann hat die Bewältigung dieses Problems höchste Priorität. Social Media ist ein wichtiges Werkzeug des Marketing und als solcher braucht es Ziele und Strategien (und Möglichkeiten die Erreichung ersterer zu messen). Bei anderen Werkzeugen würdest Du dich auch nicht damit zufriedengeben dass sie nutzlos sind, also fang jetzt nicht damit an.

Findest Du heraus dass dein Social Media Content einfach nicht funktioniert, mach einen Schritt zurück und wirf einen analytischen, unvoreingenommenen Blick darauf. Dein Problem liegt wahrscheinlich weniger daran dass Du letzte Woche ein schlechtes Meme geteilt hast oder nicht genug Live-Interviews machst, sondern sehr viel wahrscheinlicher an einem fundamentalen Problem in deiner Social-Media-Strategie.
Dieses Problem zu beheben ist nicht einfach – es ist oft verführerischer einfach weiter zu posten, gerade wenn die oberflächlichen Messdaten in Ordnung sind. Davon wird sich die Lage aber nicht bessern. Besser wird es nur wenn Du die Arbeit hineinsteckst.